Workshopleiterin: Irene Vogt – Università di Roma “La Sapienza” Titel:
Auf in die Schreibwerkstatt! Form: Vortrag mit Werkstatt Dauer: 2,5 – 3 Stunden
Wer
kennt nicht folgende Situation: Die Studierenden stehen vor der tesi di
laurea und wissen weder, wo sie anfangen, noch wie sie vorgehen oder
was sie eigentlich produzieren sollen! Da die Schul- und
Universitätsausbildung in Italien dem Schreiben im Regelfall keine
sonderliche Beachtung schenkt, will die Schreibwerkstatt genau auf
diese Lücke reagieren: Auf der Grundlage des Buches „Kreatives
Schreiben in den Wissenschaften" (Lutz von Werder) und jüngster
Forschung zum Thema Vermittlung wissenschaftlichen Schreibens verfolgt
die Schreibwerkstatt die Idee, die Reflexion des Schreibens kreativer
Texte als Ausgangspunkt zu nehmen, um die Studierenden des letzten
Jahres der Laurea Triennale auf vorwissenschaftliche Texte (die
Bachelorarbeit) vorzubereiten und sie dabei beim Schreibprozess zu
begleiten. Im Lauf des Kurses werden zunächst kreative Texte produziert
und dabei auf die Schreibprozesse der Blick gelenkt. Die Schreibtechnik
wird in einem weiteren Schritt auf wissenschaftliche Texte angewandt;
anhand des Erwerbs dieser Textart soll das Grundgerüst dazu gelegt
werden, durch kognitive Verfahren den Erwerb der Schreibkompetenz einer
bestimmten Textart auf den Erwerb anderer Textarten übertragbar zu
machen. Dafür liegt ein Schwerpunkt auf der Analyse und auf dem
Erkennen textueller Strukturmerkmalen; in der Schlussphase werden
unterschiedliche Textarten analysiert und ausprobiert und so
textartenadäquates Schreiben gefördert. Schreiben und über das
Eigene mit anderen Kommilitonen diskutieren stellt oft eines der
größten Hindernisse dar, auch bei der Generation Handy; die
themenzentrierte Interaktion ist ein theoretisches Modell, das die
Teamfähigkeit und die Arbeit in Gruppen analysiert und
Lösungsmöglichkeiten bei Konflikten aufzeigt. Wir können gern auch über
die Anwendbarkeit des Modells (gern auch anderer Modelle) auf den
Unterricht diskutieren. Nach einer Vorstellung des
Kursverlaufs würde ich mit Euch Texte schreiben bzw. anhand von
Lernertexten auf die Korrekturphase den Schwerpunkt legen. Welche
Korrekturformen sind in diesem Kontext möglich, sinnvoll, angebracht?
Welche Korrekturverfahren (Fehlerprotokoll, Leitfadenkorrektur etc.)
können angewandt werden und führen zum größtmöglichen Lernerfolg? Wie
kann man auf die einzelne Bedürfnisse der Studierenden reagieren? Für
den Erfahrungsaustausch über andere Schreibprojekte und deren
Vorgehensweise, sowie für die Entwicklung weiterer Ideen wird ebenso
die Zeit sein. |