Turin
Mit seinen nur noch rund 900.000 Einwohnern hat
die Industriestadt im Nordwesten Italiens zwar ihr Primat als
Millionenstadt, das sie während des Automobilbaubooms in den 60er
und 70er Jahren inne hatte, wieder abgeben müssen, bezieht man
aber das gesamte bebaute
Einzugsgebiet der angrenzenden Vororte mit ein, kommt man immerhin noch
auf ein urbanes Agglomerat von 1,7 Mio. Einwohnern.
Früher als graue, schmutzige Industriestadt verschrien, hat Turin
spätestens seit den XX. Olympischen Winterspielen im Februar 2006
sein Negativimage abgelegt und sich zu einem echten touristischen
Highlight gemausert. Der barocke Glanz, der die Stadt im 17. und 18.
Jh. zum Muster europäischer Residenzstädte werden ließ,
ist nämlich in den letzten Jahren an den renovierten
Palästen, Kirchen, Plätzen und Straßenzügen mit
ihren kilometerlangen Arkaden und einheitlichen Fassaden
wiedererstanden.
Hinter der Großartigkeit barocker Hauptstadtarchitektur wird aber
an vielen Ecken des Stadtzentrums auch noch Geschichte aus anderen
Epochen
sichtbar, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Dazu kommen
die
unzähligen Museen der Stadt, von denen als repräsentative
Beispiele
nur das Ägyptische Museum und das Filmmuseum in der Mole
Antonelliana
erwähnt sein sollen.
Umringt von einem Kranz königlicher Lust- und Jagdschlösser
in der direkten und weiteren Umgebung und umschlossen von der
schneebedeckten Alpenkette, die mit ihren Drei- und Viertausendern die
Stadt zu fast zwei Dritteln umfasst und bei klarer Sicht den Blick von
den Meeralpen bis zum Monte Rosa und noch weit darüber hinaus
erlaubt, sowie die weitläufige Po-Ebene im Osten und die mit
Weinbergen und Wäldern überzogene Hügellandschaft im
Südosten der Stadt, bieten darüber hinaus einen
landschaftlich unvergleichlichen Reiz.
Die Tagungsgebäude
Veranstaltungsort aller Plenums- und
Vortragsveranstaltungen
am Donnerstag und Freitag ist das barocke Rektoratsgebäude aus dem
18. Jahrhundert,
während
die Workshops am Freitag in anderen Hörsaalgebäuden
(Palazzo Nuovo und Palazzo
Gorresio) stattfinden. Zu den Veranstaltungen am Samstagvormittag
hingegen
treffen wir uns im Palazzo Nuovo und am Samstagnachmittag im
Goethe-Institut an der historischen Piazza San Carlo.
Zur Lage der verschidenen Tagungsgebäude siehe auch: Lageplan
Rektorat der Universität
Der auf einen Entwurf
Garoves
(1713) zurückgehende barocke
Repräsentanzbau
wurde in der Folgezeit mehrfach von bekannten Baumeistern der
Stadt,
unter anderem dem Hofarchitekten Filippo Juvarra, umgearbeitet und
erweitert.
Um einen geräumigen zentralen Innenhof mit doppelstöckigen
Arkaden
auf allen vier Seiten und einer Säulenhalle im Bereich des
ehemaligen
Hauptportals zur Via Verdi hin, gliedern sich ehmemalige
Hörsäle,
Sekretariate
und Diensträume, die im 1. Stock über zwei achsengleich
liegende
Monumentaltreppen zu erreichen sind. Hier befindet sich auch die Aula
Magna,
dem Tagungsort unseres Treffens.
Die Universität Turin konnte im Jahre 2004 ihr 600-jähriges
Bestehen feiern und wurde dank berühmter Namen, wie Erasmus von
Rotterdam, der hier in Theologie promovierte, schon in den Jahrzehnten
nach ihrer Gründung eine Bildungsinstitution von europäischem
Rang.
(Adresse: Via Verdi, 8 /
Via Po, 17 [bis 18 Uhr])
Palazzo Nuovo
Auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne
mitten in der Altstadt wurde Ende der 60er Jahre ein neues, modernes
Universitätsgebäude für die geisteswissenschaftlichen
Fakultäten errichtet, das aber auch schnell wieder zu klein wurde.
Es ist eines der Punkte, die aus dem relativ einheitlichen historischen
Stadtbild markant herausfallen. Der heute nicht mehr so "neue"
Palazzo Nuovo ist wohl unter den vielen in der Stadt verstreuten
Universitätsgebäuden einer der Mittelpunkt des studentischen
Lebens in Turin. Hier werden in den Multimediaräumen des
Sprachlehrzentrums (CLIFU) am Freitagnachmittag einige der Workshops
stattfinden und in einem der großen Hörsäle im 1. Stock
(Aula "Cases") die Plenumsveranstaltungen am
Samstagvormittag.
(Adresse: Via San Ottavio, 20)
Palazzo Gorresio
Der Gebäudekomplex gehörte zu einer bei
der zweiten Stadterweiterung im 18. Jahrhundert auf einer Bastion der
Stadtbefestigung errichteten Glashütte, und beherbergte bis zur
Übernahme als Hörsaalgebäude durch die Universität
vor knapp zehn Jahren ein privates Gymnasium.
(Adresse: Via Santa Giulia di Barolo, 3bis, zu erreichen auch über
den Parkplatz Piazzale Aldo Moro, in Via Verdi, Ecke Via Sant’Ottavio,
gegenüber von Palazzo Nuovo)
Goethe-Institut
Direkt an der Piazza San Carlo gelegen, dem
„Salotto“ der Stadt. Die vom Hofarchitekten Carlo di Castellamonte 1640
entworfene einheitliche
Fassadenarchitektur bildete den Prototyp für weitere Plätze
und
Straßenzüge der Stadt. Hinter den uniformierten Fassaden und
ihren
Arkaden verbergen sich zum Teil beachtliche Adelspaläste, deren
Pracht
erst in den Innenhöfen voll zur Geltung kommt.
(Adresse: Piazza San Carlo, 206)
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Blick über Turin auf die Alpen
Stadtschloss
der Savoyer
Mole Antonelliana
bei
Nacht
Kirche
Gran Madre
Arkaden
in der Via Po
Innenhof im
Rektorat
Piazza San Carlo
Palazzo Gorresio
Palazzo Nuovo und Mole vom Pal. Gorresio aus gesehen
Palazzo Nuovo
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